FWM-Museumskonzept

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(Teil A: Analyse des Ist-Zustands)
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* Zuschüsse der Gemeine Rommerskirchen, des Rheinkreises Neuss und der NRW-Stiftung.
* Zuschüsse der Gemeine Rommerskirchen, des Rheinkreises Neuss und der NRW-Stiftung.
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Spenden und Zuschüsse dürfen nicht für den Betrieb, sondern nur für Investitionen ausgegeben werden.
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Spenden und Zuschüsse dürfen nicht für den Betrieb, sondern nur für Investitionen verwendet werden.
  Aus welchen Quellen speist sich die Finanzierung des Museums? (Anteil des Trägers, Anteil selbst erwirtschafteter Mittel, Drittmittel …)
  Aus welchen Quellen speist sich die Finanzierung des Museums? (Anteil des Trägers, Anteil selbst erwirtschafteter Mittel, Drittmittel …)

Version vom 21:02, 12. Dez. 2011

Entstanden auf Grundlage der Checklisten des Deutschen Museumsbundes.

Inhaltsverzeichnis

Teil A: Beschreibung und Analyse des Ist-Zustands

0. Allgemeines zur Geschichte, der Entwicklung und dem Profil des Museums bis zur Gegenwart

In den 1970ger Jahren trafen sich in einer Mönchengladbacher Maschinenfabrik regelmäßig eisenbahninteressierte Jugendliche, die mit dem Aufbau einer Sammlung von Feldbahnfahrzeugen begannen. Den Grundstock dazu hatte Bernd Thul, der Sohn des Fabrikbesitzers (Konrad Thul) gelegt. Dieser hatte eine solche Lok über einen Klassenkameraden der Berufsschule erworben. In diese Zeit fällt das technikgeschichtliche Ende des Transportsystems Feldbahn, und viele Anlagen und Fahrzeuge waren funktionslos geworden. Der Wert von Eisenschrott war verhältnismäßig gering, was es einerseits für die Eigentümer und vormaligen Nutzer dieser Objekte unattraktiv machte, diese zu verschrotten, andererseits bedeutete es keinen großen finanziellen Aufwand, diese zu erwerben. So war es leicht, zwischen 1970 und 1990 eine große Sammlung an Feldbahnloks, Feldbahnwagen und Gleismaterial anzulegen. Die Ära der Feldbahn-Dampflokomotiven war allerdings schon etwa 20 Jahre zuvor zu Ende gegangen. Einige Fahrzeuge hatten die Zeit von der Außerbetriebnachme bis in die 1970ger Jahre auf Spielplätzen als "Spielplatzlok" überlebt. Durch die Witterung und den Spielbetrieb waren viele dieser Loks so verwahrlost, daß es auch bei diesen Fahrzeugen nicht schwierig war, sie zu erwerben. Bei einer Lok, einer sogenannten "Brigadelok" aus dem ersten Weltkrieg, stelle die abgebende Gemeindeverwaltung (Hückelhoven) allderdings die Bedingung, daß die Lok nicht "an privat" sondern nur an einen "Museumsverein" abgegeben würde. Kurzerhand wurde dies um Anlass genommen, einen solchen Verein zu gründen; dies fand im Januar 1976 statt.

Das Feldbahnmuseum Oekoven wurde 1976 als "Feld- und Werksbahnmuseum" gegründet, und hatte in der Anfangszeit den Anspruch, auch normalspurige Fahrzeuge von Anschlußbahnen ("Werksbahnen") auszustellen. So besaß das Museum in der Anfangszeit auch normalspurige Dampfspeicherloks. Dieser Weg wurde recht früh verlassen. Die normalspurigen Fahrzeuge wurden an andere Museen oder Sammlungen abgegeben. Eine Dampfspeicherlok (Hohenzollern AG Nr. 2542 Bj. 1910) wurde an das Deutsche Dampflokomotivmuseum in Neuenmarkt-Wirsberg abgeben, und ist dort noch heute als Exponat vorhanden.

Der Hauptgrund für die Konzentration auf Feldbahnen mit einer Spurweite von 600mm war die fehlende Unterbringungsmöglichkeit für Fahrzeuge mit anderen Spurweiten. Der Museumsverein wollte eine Gleisanlage errichten, auf der die Exponate im Betrieb vorgeführt werden konnten. Die Gleisanlage bedingt die Festlegung auf eine Spurweite.

Es wurde ein geeignetes Gelände gesucht, um dort eine Gleisanlage und ein Museumsgebäude mit Werkstatt errichten zu können. Um für den Zweck geeignet zu sein, sollte die Fläche einen länglichen, schmalen Zuschnitt haben, und von Wohnbebauung weit entfernt sein, um Probleme mit Anwohnern auszuschließen. Ein historischer Bezug zur Bahngeschichte sollte der Standort ebenfalls haben.

Die Wahl fiel auf einen ehemaligen Kohlenbahn-Anschlußbahnhof der damaligen Rheinbraun (heute RWE-Power), der wegen der Stillegung zweier Brikettfabriken stark zurückgebaut worden war. Das Areal war landwirtschaftlich nicht nutzbar, und so konnte es vom Museumsverein zunächst gepachtet, und einige Jahre später erworben werden. Von der DB wurde ein nicht mehr in Betrieb befindliches Stellwerk angemietet. Hier wurden Sozialräume eingerichtet. In diesem Stellwerk befand sich auch der einzige Anschluß an die öffentliche Wasser- und Stromversorgung.

Die Jahre zwischen 1976 und 1986 standen unter dem Zeichen der Schaffung der Grundlagen für einen späteren Museumsbetrieb. Das Gelände wurde eingezäunt, etwa 1km Gleis verlegt und ein Lokschuppen (Ausstellungsraum und Werkstatt) errichtet.

Das Stellwerk mit der geplanten Ausstellung "Eisenbahn am Niederrhein" befindet sich zwar auf unserem Gelände,
ist aber nicht konzeptioneller Teil des Feldbahnmuseums. Muß noch ins Leitbild und Konzept aufgenommen werden.


Gab es Sammlungsverluste? (Umzüge, Kriege, Katastrophen, Verkauf, Zusammenlegung …)

Beeinflussten wirtschaftliche und politische Verhältnisse die Arbeit des Museums?

Was für Gebäude nutzt das Museum? (Museumsneubau, Baudenkmal / historische Gebäude in Nachnutzung, inhaltlicher Zusammenhang mit Sammlung / Museumstyp …)

Wie ist die örtliche, geografische Lage und wirtschaftliche Struktur des Museumsumfelds? (Städtebauliches Umfeld, Ortskern, Stadtrandlage, Gebiet, strukturschwache oder aufstrebende Region, agrarisch oder urban geprägt …)

Welche Funktion hat das Museum in seinem Umfeld? (Begegnungsstätte, Teil eines Kulturzentrums, Veranstaltungsort …)

Gab oder gibt es Kooperationen mit anderen Bildungsinstitutionen? (Universitäten, Schulen, Vereine …)

Arbeitet die Einrichtung mit anderen Museen zusammen? (regional, national, international)

Welche Bereiche der Museumsarbeit sind besonders betont und bestimmen den Charakter des Museums? (z. B. Dokumentationsstätte, Schausammlung, Lehrsammlung, Wissenslabor, Kindermuseum)

Was ist das Besondere, das Unverwechselbare und das Einzigartige des Museums? (Alleinstellungsmerkmal / e?)

1. Dauerhafte Institutionelle und finanzielle Basis sowie räumliche Gegebenheiten (Rahmenbedingungen)

Grundlegend für den Museumsbetrieb sind eine gesicherte Trägerschaft und eine den Erfordernissen entsprechende finanzielle, räumliche und personelle Ausstattung. Oftmals ändern sich die Rahmenbedingungen. Hier gilt es zu analysieren, ob die genannten Faktoren genügend Spielraum bzw. Absicherung für einen dauerhaften, geregelten Museumsbetrieb bieten.

Institutionelle Basis

Das Museum wird von einem Trägerverein betrieben (Eingetragener, gemeinnütziger Verein). Alle Liegenschaften gehören dem Verein. Die Gebäude werden vom Verein unterhalten. Alle Sammlungsgegenstände, die für die Ausstellung und den Feldbahn-Fahrbetrieb unabdingbar sind, stehen im Eigentum des Vereins. Die Sammlung wird ergänzt durch private Leihgaben, die langfristig vertraglich an das Museum gebunden sind. Diese machen etwa 25% der Sammlung aus. Eine Versicherung des Vereins für die Sammlung besteht nicht.

Finanzielle Basis

Die Grundfinanzierung des Museums besteht aus

  • Mitgliedbeträgen der Vereinsmitglieder
  • Fahrgeldeinnahmen des Bahnbetriebs
  • Einnahmen der Gastronomie
  • Einnahmen des Museumsshops

Daraus finanziert sich der Betrieb des Museums.

Darüberhinaus erhält das Museum

  • Spenden von Privatpersonen, Firmen oder Banken/Sparkassen
  • Zuschüsse der Gemeine Rommerskirchen, des Rheinkreises Neuss und der NRW-Stiftung.

Spenden und Zuschüsse dürfen nicht für den Betrieb, sondern nur für Investitionen verwendet werden.

Aus welchen Quellen speist sich die Finanzierung des Museums? (Anteil des Trägers, Anteil selbst erwirtschafteter Mittel, Drittmittel …)
Verfügt das Museum über Vermögenswerte? (Kapital, Immobilien … siehe Eröffnungsbilanz)

Der Verein stellt jährlich einen Haushaltsvoranschlag auf, der im Folgejahr durch einen Rechenschaftsbericht der Mitgliederversammlung gegenüber abgerechnet wird.

Was enthält der Haushaltsplan? (Grundfinanzierung: 1. Einnahmen: Erträge und / oder Zuwendungen, Eigenmittel z. B. in Form von Erlösen aus Eintritt, Shop, 
Gastronomie, Raumvermietung …, 2. Ausgaben: Personalaufwendungen und Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen)
Wie hoch ist der prozentuale Anteil der Haushaltsmittel für die unterschiedlichen Aufgabenfelder? (Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln,     Gebäudeunterhalt…)
Wie wird der Haushalt geführt? (Kameralistik, Doppik, Globalhaushalt?)
Ist eine Übertragung von Haushaltsmitteln in das Folgejahr möglich?
In welcher Höhe dürfen die Einnahmen für die Museumsarbeit verwendet werden?
Wird Kosten- und Erlöscontrolling betrieben? (Höhe, Verteilung, Entwicklung von Einnahmen und Ausgaben, Deckungsbeitrag…)
Werden externe Finanzmittel eingeworben? (Projektförderung, Drittmittel, sonstiges Fundraising / Sponsoring …)
Wird das Museum durch einen Förderverein oder Freundeskreis etc. finanziell oder ideell unterstützt? (Förderung von Ankäufen / Veranstaltungen, ehrenamtliche Mitarbeit im Museum …)
Welche wirtschaftliche Bedeutung hat das Museum für den Ort, die Stadt, die Region?

Räumliche Gegebenheiten

Eignet sich das Gebäude für eine museale Nutzung? (Lage, Bausubstanz, Raumbedarf, Klima, Licht, Energie …)

Wie ist die Raumnutzung? (genutzte Flächen, funktionale Aufteilung, Gebäudetyp, Gebäudealter, Haupthaus, Nebenhäuser, Depots …)

Gibt es einen Bericht über die baulichen Bedingungen? (Bauzustandsbericht, für Ausstellungs- und Depoträume)

Sind Brand-, Wasser- und Einbruchmeldeanlagen vorhanden?

Sind für das / die Museums- oder Depotgebäude Auflagen des Denkmalschutzes zu erfüllen?

Wo besteht aktuell Investitionsbedarf? (Reparatur-, Sanierungs- und / oder Modernisierungsbedarf …)

Zusätzliche Konzepte: Raumnutzungskonzept, Gebäude-Wartungs-Konzept

2. Leitbild

Leitbild und Museumskonzept bilden die Grundlage für die Museumsarbeit. Sie bedingen sich gegenseitig, dienen der Orientierung und drücken das Selbstverständnis des Museums aus. Sie sind mit dem Träger und anderen Beteiligten abgestimmt und liegen in verbindlicher Form schriftlich vor.“ 3 Das Leitbild ist zugleich ein Instrument der inneren, aber vor allem der äußeren Kommunikation des Museums. Möglichst alle Mitarbeiter wie auch der Träger sollten Gelegenheit erhalten, sich in den Leitbildprozess einzubringen. Wie alle Qualitätssicherungsinstrumente sollte das Leitbild in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Das Leitbild macht die Grundlinien für weitere Überlegungen, Planungen und Prioritäten deutlich. Ein Leitbild ersetzt aber nicht die Erarbeitung eines Museumskonzeptes. Ist ein Leitbild als Ausdruck des Selbstverständnisses seiner Mitarbeiter bereits vorhanden, nimmt das Museumskonzept darauf Bezug; anderseits kann ein Leitbildprozess auch auf Basis eines Museumskonzeptes angestoßen werden.

Checkliste 2: Leitbild

Was ist die Grundausrichtung, der Auftrag und das Selbstverständnis des Museums?

Was sind Besonderheiten, Alleinstellungsmerkmal / e und was charakterisiert das Profil des Museums?

Was sind die Hauptaufgaben des Museums?

Welchen Wirkungskreis hat das Museum? (örtlich, regional, überregional …)

Welche Zielgruppen hat das Museum?

Welche Partner des Museums sind wichtig bzw. unverzichtbar?

Welchen Normen und Werten fühlt sich das Museum verpflichtet?

Was sind die Visionen und Generalziele des Museums?

Verfügt das Museum bereits über ein schriftlich fixiertes Leitbild?

Zusätzliche Konzepte: Leitbild

3. Museumsmanagement

Leitungsaufgaben erfordern inhaltliche und organisatorische Kompetenzen, die über die klassischen Arbeitsfelder Sammeln, Bewahren, Dokumentieren und Forschen, Ausstellen und Vermitteln hinausgehen. Dazu gehören die strategische Ausrichtung und Planung inhaltlicher, personeller, betrieblicher und wirtschaftlicher Aspekte wie auch des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit. Besucherorientiertes Denken ist für Museen unerlässlich. Dabei spielen Besucherforschung und Besucherorientierung eine zentrale Rolle. Sie sind wichtige Instrumente, Besucher zu gewinnen, von Angeboten des Museums zu überzeugen und langfristig zu binden. Leitgedanke sollte sein, Museumsbesucher nicht nur als Kunden eines Museums, sondern darüber hinaus als Gäste oder als potenzielle Partner zu verstehen. Auch alle Produkt- und Serviceangebote und die gesamte Kommunikation des Museums nach innen wie nach außen dürfen in einer Bestandsaufnahme nicht fehlen. Je nach Möglichkeiten des Museums lohnt es sich, ein ausführliches Marketingkonzept zu entwickeln. Der Schwerpunkt im Museumsmarketing liegt eindeutig auf den Aufgabenfeldern, die mit direkten Besucherkontakten verbunden sind: Ausstellen, Vermitteln und Service. Besonderes Gewicht sollte dabei auf alle Leistungen vor, während und nach dem Besuch gelegt werden.

Checkliste 3: Museumsmanagement

Internes Museumsmanagement; Führung und Organisation

Wer ist für die zielgerichtete inhaltliche Führung des Museums zuständig?

Wer ist für die Personalplanung und -entwicklung zuständig? (Personalentwicklungsplan …)

Welche Personen tragen Verantwortung bei der Finanzplanung? (Wirtschaftsplanung, Controlling, Einwerbung von Drittmitteln, Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung …)

Wer ist für das Gebäudemanagement zuständig? (Instandsetzung, Instandhaltung …)

Existiert eine Übersicht, aus der Organisationsstruktur, Personaleinsatz, Verantwortungs- u. Führungsstruktur hervorgehen? (Organigramm und / oder Geschäftsverteilungsplan)

Wurden und werden Veränderungen in der Organisationsstruktur dokumentiert bzw. aktualisiert?

Wie sieht die Stellenstruktur aus? (Vollzeit, Teilzeit, nebenamtlich, tatsächlich zur Verfügung stehende Wochenstunden …)

Hat sich die Personalausstattung in den letzten Jahren geändert? (Gründe, Stellenplanvermerke …)

Gibt es eine Organisation bestimmter Abläufe? (Einsatzpläne, Checklisten, Workflow …)

Gibt es einen festgelegten aufgabenübergreifenden Informationsaustausch in der Einrichtung?

Ist die heutige Personaldecke ausreichend, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden?

Wurde in der Einrichtung ein Leitbildprozess durchgeführt? Wenn ja, wurde das Leitbild unter Einbeziehung der gesamten Belegschaft oder nur mit einem Teil der Mitarbeiter entwickelt?

Spiegelt sich das Leitbild auch im öffentlichen Erscheinungsbild des Museums wider (Corporate Identity)?

Externes Museumsmanagement, Corporate Identity und Corporate Design

Gibt es Ansätze einer CI-Strategie?

Gibt der Name den aktuellen Museumsschwerpunkt wieder?

Hat das Museum einen einprägsamen (und unverwechselbaren) Namen?

Gibt es ein einheitliches Erscheinungsbild? (Corporate Design (CD) als Ausdruck der Corporate Identity (CI))

Wer sind die Adressaten der Kommunikation? (Mitarbeiter, Besucher, Medien, Träger, Verwaltung, Sponsoren, Politik …)

Werbung / PR und Öffentlichkeitsarbeit / Leistungen und Produkte

Gibt es ein Marketingkonzept? (Pläne, um den Bekanntheitsgrad, die Nutzung und Erweiterung der Angebote des Museums zu fördern)

Gibt es Kooperationspartner im Bereich Marketing? (Museen, andere Kultur-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, Touristikanbieter, Hotels, Gaststätten …)

Wer ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und PR?

Welches Finanz- und Zeitbudget steht für die Öffentlichkeitsarbeit und PR zur Verfügung?

Welche Adressaten / Medien werden im PR-Bereich regelmäßig angesprochen? (Freunde und Förderer, Bildungseinrichtungen, Tourismuseinrichtungen, Presse / Radio / TV …)

Verfügt das Museum über aktuelle Werbematerialien? Welche Medien werden in regelmäßigen Abständen informiert? Welche Werbemittel werden eingesetzt? (Werbung im Museum z. B. mit eigenen Produkten, in der direkten Umgebung …, Informationsprospekte, Museumsführer, Veranstaltungskalender (Auflage, Erscheinungsintervall), Plakatwerbung, Briefsendungen, Anzahl selbstgeschalteter Anzeigen, Werbung in Hörfunk / TV / Kino, Mailings / Newsletter, regelmäßige News in sozialen Netzwerken …)

Welche Werbemittel werden für welches Zielgebiet eingesetzt?

Gibt es eine eigene Homepage? (kurzer / einprägsamer Domainname, verantwortliche Redaktion im Museum, Ausstellungs- / Veranstaltungskalender, Buchungsmöglichkeit, Newsletter, Anbindung an Soziale Netzwerke im Web, / Blogs, Bewertungsplattformen, Sammlungsdatenbank …)

Was gehört zum Leistungsspektrum des Museums? (Ausstellungs-, Forschungs-, Publikations-, Vermittlungstätigkeit, Vermietung, …)

Wie ist die prozentuale Verteilung der einzelnen Leistungsfelder?

Welche Angebote, Leistungen und Produkte werden nachgefragt, die noch nicht vorhanden sind?

Besucherforschung

Wird eine Besucherstatistik geführt? (Jahres- / Monats- / Wochenübersichten: Differenzierung nach Gruppen- / Einzelbesuchern, Alter, Geschlecht, geografische Herkunft, eintrittsfreie Besucher, Veranstaltungs- / Wechselausstellungsbesucher …)

Werden Besucherbefragungen zur Dauer- bzw. zu Sonderausstellungen vorgenommen? (demografische Daten, Herkunft, Akzeptanz der Werbemittel, Besucherzufriedenheit …)

Welche Zielgruppen werden bislang nicht erreicht? (Pläne und Maßnahmen, um diese zu erreichen)

Gibt es eine Umfeldanalyse des Museums? (Produkte, Preise, Bewerbung und Vertrieb von Museums-, Kultur-, Freizeit-, Forschungs- u. Bildungsanbietern vor Ort, in der Region, im Land …)

Werden mit anderen Einrichtungen vergleichende systematische Analysen von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen durchgeführt? (Benchmarkingpartner)

Wie wird das Feedback der Besucher aufgenommen? (Besucherbuch, Gästebuch im Web, Fragebogen, Beschwerdemanagement …) Service

Erreichbarkeit

Wie ist die örtliche Lage des Museums zu beurteilen? (zentral, abseits der Hauptverkehrsstraßen, abgelegen …)

Wie ist das Museum verkehrstechnisch angebunden? (öffentliche Verkehrsmittel des Nah- und Fernverkehrs, PKW, Fahrrad, Fußgänger, Reisebus …)

Gibt es Busparkplätze, (Behinderten-) Parkplätze?

Wie ist die Ausschilderung zum und Beschilderung des Museums zu beurteilen? (an Verkehrswegen oder Verkehrsknotenpunkten, zentralen Parkplätzen …)

Werden geeignete Adressdaten kommuniziert, um das Museum erreichen zu können? (Besucheradresse, Verwaltungs- / Postanschrift, Adress- / Positionsangabe für Navigationssysteme …)

Welche Öffnungszeiten hat das Museum? (Regel- u. Sonderöffnungszeiten, zusätzliche Besuchszeiten nach Vereinbarung für Gruppen, Schulklassen …)

Welche Bereiche des Museums sind barrierefrei zugänglich? (Dauerausstellung, Wechselausstellung, Freigelände, Bibliothek, Homepage …)

Wie ist die Preisgestaltung für den Eintritt? Gibt es soziale Ermäßigungen? (Ermäßigungen, regelmäßiger freier Eintrittstag, Familien- / Kombiticket …)

Bietet das Museum Vergünstigungen für Nutzer anderer Einrichtungen?

Welchen zusätzlichen Service bietet das Museum beim Museumsbesuch? (Gruppenlogistik (z. B. Voucher, gesonderte Garderobe), mehrsprachiges Leit- und Informationssystem, Sitzgelegenheiten, Ruhezonen, Picknickraum, Kinderwickelmöglichkeit, Gästebuch vor Ort, Infomaterial anderer Kultureinrichtungen in der Region, Hinweise auf örtliche Infrastruktur …)

Welchen Service bietet das Museum unabhängig vom Museumsbesuch? (Hotline, öffentlich zugängliche Bibliothek oder Archiv, Museumsshop, Cafeteria, Vermietung, Bearbeitung von Anfragen, Bestell- u. Reservierungsmöglichkeit per E-Mail für Dienstleistungen und Produkte, Aufnahme in Infoverteiler, Gästebuch im Internet inkl. Beschwerdemanagement, Hinweise auf örtliche Infrastruktur …)

Zusätzliche Konzepte: Marketingkonzept, CI-Strategie, Evaluationsplanung

...

4. Qualifiziertes Personal

Die museumsspezifischen Qualifikationen des Personals stellen sicher, dass die Aufgaben sachgerecht wahrgenommen und die Ziele des Museums auf allen Ebenen kontinuierlich erreicht werden. Je nach Gattung und Größe variiert die Anzahl des Personals in den Museen. Entsprechend unterschiedlich kann die Qualifikation der Mitarbeiter sein. Es ist sicherzustellen, dass sich die Museumsbeschäftigten durch Fortbildungen weiterqualifizieren. Dies gilt auch für ehrenamtlich betriebene Museen. Das Museum kann möglicherweise auch die Aus- und Weiterbildung von Nachwuchskräften anbieten.

Checkliste 4: Qualifiziertes Personal

Wird das Museum haupt- oder ehrenamtlich geleitet?

Für welche Aufgabenbereiche hat das Museum Fachpersonal dauerhaft beschäftigt? (Leitung, Fachwissenschaftler, Sammlung, Forschung, Verwaltung, Ausstellungstechnik, Restauratoren, PR, Museumspädagogik, …)

In welchen Aufgabenfeldern wird externer Sachverstand herangezogen? (wissenschaftliche Erarbeitung von Ausstellungskonzepten, Besucherforschung bzw. Marktforschung, Vermittlung, Restaurierung, wissenschaftliche Dokumentation …)

Für welche Bereiche werden externe Dienstleister in Anspruch genommen? (Wachdienst, Aufsicht, Reinigung …)

Welche Aufgabenbereiche werden durch Ehrenamtliche wahrgenommen?

Wer ist für die Akquise und Betreuung der freien Mitarbeiter bzw. externer Dienstleister zuständig?

Wo wird bei Bedarf Beratung nachgefragt? (regelmäßig oder gelegentlich, Beispiele …)

Wer ist für die Akquise, die Aufgabenverteilung, die Betreuung und Anerkennung von Ehrenamtlichen zuständig?

Welche Aufgaben werden von Arbeitskräften aus dem zweiten Arbeitsmarkt oder von Hartz IV-Empfänger übernommen?

Bietet das Museum Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten von Nachwuchskräften an? (Lehrstellen, Aus- / Weiterbildungsangebote; Volontariat: Ausbildungsplan, Fortbildungsmöglichkeiten, Betreuung; Praktika: unentgeltlich, bezahlt, regelmäßig, unregelmäßig, Dauer, Schüler, Studenten, Betreuung …)

Besuchen die hauptamtlichen Mitarbeiter regelmäßig Fort- und Weiterbildungen?

Nehmen die ehrenamtlich Tätigen an Fortbildungen teil? (besondere Fortbildungsangebote …)

Wird das Personal, das direkten Publikumskontakt hat, regelmäßig geschult? (Kasse, Aufsicht, Infotheke, Telefonzentrale, Sekretariat …)

5. Sammeln

Die Sammlungen sind die Basis eines jeden Museums. Eine Analyse der Sammlung schließt das Sammlungsprofil, die Sammlungsstrategie, die Sammlungspflege und die Sammlungsdokumentation ein. Auf Letztere wird unter dem Punkt 7 Forschen und Dokumentieren eingegangen. Die Checkliste dient dazu, Schwerpunkte der Sammlung zu benennen, etwaige Lücken innerhalb der Sammlung auszumachen und die eigenen Bestände mit denen benachbarter Museen zu vergleichen. Die in den Standards für Museen geforderte Abstimmung der Sammlungskonzepte und -strategien wird in Kooperation mit anderen Museen der Region und / oder der eigenen Fachsparte erreicht und umgesetzt.

Checkliste 5: Sammeln

Sammlungsstatus / Sammlungsprofil

Welchen Umfang hat die Sammlung?

Welchen Sammlungsschwerpunkt hat die Sammlung? (Gehen Sie dabei auf Schwerpunkte und Bedeutung einzelnerTeilsammlungsbereiche ein)

Welche Bestandsgruppen führt das Museum in seiner Sammlung?

Wie hoch ist der Anteil an Leihgaben?

Sind die Besitzverhältnisse schriftlich festgehalten? (Leih-, Kaufvertrag, Schenkungsurkunde, Stiftungsurkunde, Eingangsbuch …)

Gibt es ungeklärte Besitzverhältnisse?

Sind Restitutionsansprüche bei einzelnen Objekten oder Sammlungsbereichen zu vermuten? (Rückgabe an frühere Besitzer und Erben, NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut, Enteignungen in der DDR …)

Sind einzelne Sammlungsobjekte, Sammlungen, Stiftungen mit besonderen Auflagen verbunden? (Dauerpräsenz, Publikation, Nennung etc. )

Sammlungsstrategie

Wie ist die prozentuale Verteilung der Sammlungsobjekte entsprechend des Profils?

  • Unverzichtbar für das Profil des Museums: ___ %
  • Wichtig für das Profil des Museums: ___ %
  • Wichtig, ohne jedoch das Profil des Museums zu schärfen: ___ %
  • Ohne Bedeutung für das Museum oder ohne Bezug zur weiteren Sammlung: ___ %

Gibt es Regeln für die Aufnahme von Objekten in die Sammlung bzw. Regeln für die Abgabe? (Sammlung wird weiter ausgebaut, Sammlung ist weitgehend abgeschlossen, Sammlungsbestand wird abgebaut)

Wie ist der Status einzelner Sammlungsbereiche? (abgeschlossen, überrepräsentiert, Lücken, Erweiterungsbedarf)

Gibt es Überschneidungen mit Sammlungsschwerpunkten anderer Museen?

Gibt es eine thematische Abgrenzung zu anderen Museen im Sammlungsbereich?

Ist die Sammlungsstrategie mit anderen Museen abgestimmt? (Wenn ja, mit welchen Museen? Wenn nein, warum nicht?)

Gibt es ein Sammlungsnetzwerk? (regional oder fachspezifisch …)

Verfügt das Museum über ein schriftliches Sammlungskonzept? (Seit wann? Wann wurde es das letzte Mal aktualisiert?)

6. Bewahren

Museen haben den Auftrag, Zeugnisse der Vergangenheit und Gegenwart dauerhaft zu erhalten und für nachfolgende Generationen zu sichern. Dies setzt qualifizierte und aktuell gehaltene Kenntnisse des Zustandes und der Lagerbedingungen der Objekte voraus. Durch vorbeugende Maßnahmen und vorausschauendes Handeln können eventuell aufwändige, kostenintensive konservatorische Maßnahmen oder Restaurierungsarbeiten vermieden oder auf ein Mindestmaß reduziert werden. Grundsätzlich sind Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten nur von Fachpersonal durchzuführen. Um den Erhalt der Sammlung zu sichern, sind Sicherheitseinrichtungen ebenso notwendig wie spezielle Notfallpläne für nicht auszuschließende Katastrophen wie Feuer, Sturmschäden, Wassereinbruch und Hochwasser.

Checkliste 6: Bewahren

Werden die Klimaverhältnisse (Temperatur, Luftfeuchte, Licht) in der Ausstellung überwacht?

Ist Schutz gegen Verschmutzung und Staub in den Dauer- und Sonderausstellungsbereichen gewährleistet?

Verfügt das Museum über ausreichenden und geeigneten Depotraum für den nicht ausgestellten Teil der Sammlungen?

Sind die Objekte sachgerecht verpackt und gelagert? (säurefreie Kartons, Planschränke, Abdeckung für Großobjekte …)

Ist Schutz gegen Verschmutzung und Staub im / in Depotbereich gewährleistet?

Werden die Klimaverhältnisse (Temperatur, Luftfeuchte, Licht) im Depot überwacht?

In welchem konservatorischem / restauratorischen Zustand befindet sich der Bestand?

Wird das Depot regelmäßig auf biologischen Befall überprüft? (Feuchteschäden, Schimmel, Insektenbefall …)

Gibt es ein schriftlich fixiertes Sammlungspflegekonzept? (geordnete Lagerung, Messungen, Kontrollen, Verantwortlichkeiten, Schulungen des Personals …)

Welche Schutzvorrichtungen sind am und im Gebäude vorhanden? (Türsicherung, Gefahrenmeldeanlage …)

Gibt es ein Sicherheitskonzept des Museums?

Existiert ein Notfall- oder Evakuierungsplan für Besucher und Mitarbeiter? (Liste zu bergender Objekte, Evakuierungsorte, Gefrierkapazitäten für geschädigte Objekte …)

Existiert ein Notfall- und Evakuierungsplan für Sammlungsgegenstände in der Ausstellung und im Depot?

Kennen Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz die Museumsbaulichkeiten? (regelmäßige Begehungen, Übungen …)

Gesonderte Konzepte: Sammlungspflegekonzept

7. Forschen und Dokumentieren

Forschen und Dokumentieren bedingen sich gegenseitig. Auf der Objekt- forschung aufbauend können einzelne Themen und Sachverhalte untersucht und so Forschungsergebnisse zusammengeführt werden. Umgekehrt können aktuelle Forschungsergebnisse eine neuerliche Untersuchung der Objekte einer Sammlung notwendig machen. Die Dokumentation im Museum umfasst die Eingangsdokumentation, die Inventarisierung sowie objektbezogene Forschungsarbeit in Form der wissenschaftlichen Katalogisierung und Erschließung. Die Dokumentation gewährleistet, dass wertvolles Wissen über die Objekte nicht verloren geht und langfristig für die Ausstellungs- und Bildungsarbeit und die wissenschaftliche Forschung zur Verfügung steht.

Checkliste 7: Forschen und Dokumentieren

Gibt es eine schriftlich fixierte Dokumentationsrichtlinie? (Ablauf von Arbeitsprozessen, Datenfeldkatalog, Systematiken, kontrolliertes Vokabular, Schreibanweisungen …)

Gab oder gibt es unterschiedliche Dokumentationssysteme? (benutzte Dokumentationssysteme, Zeitraum und Umfang ihrer Nutzung,

Vernetzung mit anderen Museen …)

Welche Art der Dokumentation wird heute im Museum eingesetzt?

Eingangsbuch (Inventar) ja nein

Objektkartei ja nein mit Objektfotografie ja nein

Elektronische Datenbank ja nein mit Objektfotografie ja nein

Wie hoch ist der prozentuale Anteil der dokumentarisch erfassten Objekte?

Eingangsbuch (Inventar) 0 % weniger als 25 % bis 50 % bis 75 % mehr als 75 % 100 %

Objektkartei 0 % weniger als 25 % bis 50 % bis 75 % mehr als 75 % 100 %

Elektronische Datenbank 0 % weniger als 25 % bis 50 % bis 75 % mehr als 75 % 100 %

Konventionell fotografisch erfasst 0 % weniger als 25 % bis 50 % bis 75 % mehr als 75 % 100 %

Digital fotografisch erfasst 0 % weniger als 25 % bis 50 % bis 75 % mehr als 75 % 100 %

Wie hoch ist der prozentuale Anteil an Digitalisaten, d.h. an Objekten, zu denen Informationen in Text und Bild in digitaler Form vorliegen? 0 % weniger als 25 % bis 50 % bis 75 % mehr als 75 % 100 %

Gibt es eine museumseigene Systematik für die Sammlungsdokumentation? (Quelle / Autoren, heutige Nutzung …)

Erfolgt eine objektbezogene und themenbezogene wissenschaftliche Erschließung der Sammlung? (Katalogisierung und Verschlagwortung, Dokumentation von Forschungslücken in Bezug auf die Sammlung …)

Wird Provenienzforschung betrieben? (z. B. zu NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut, möglichen Rückgabeansprüchen von Vorbesitzern und Erben …)

Gibt es darüber hinaus eine sammlungsunabhängige Forschungstätigkeit? (Desiderate, Spezialthemen …)

Wie viele (Bestands-)Kataloge, Publikationen, Infoblätter gab das Museum in den letzten drei Jahren heraus?

Sind Teile der Sammlung online zugänglich? (Beteiligung an regionalem Projekt der Digitalisierung, …)

Werden im Museum eigene Forschungsprojekte durchgeführt? (Forschung und Publikation, Ausstellungen, Vorträge im Museum, Publikationen etc. außerhalb …)

Werden Dritten Objekte, Dokumentation, Archiv / Bibliothek des Museums für Forschungszwecke zugänglich gemacht? (Inhalt / Forschungsgegenstand, Zahl und Umfang der Projekte …)

Welche Kooperationspartner gibt es im Bereich der Forschung? (wissenschaftlichen Archive, Bibliotheken und Hochschulen …)

Wie werden die Forschungsergebnisse veröffentlicht? (Ausstellungen, Publikationen, Fachvorträge, Lehrtätigkeit …)

Sind in der Dokumentation Angaben zur Nutzung und Verwertung von Urheber- / Nutzungs- / Bildrechten o. ä. erfasst?

Gibt es ein museumseigenes Archiv? (Zeitrahmen, Umfang, Spezialbestände, Zugänglichkeit für Dritte …)

Ist der Archivbestand erschlossen? (Findbuch, Systematik, Datenbank, Erschließungsgrad …)

Gibt es eine museumseigene Bibliothek? (Umfang, Spezialbestände, Zugänglichkeit für Dritte …)

Ist der Bibliotheksbestand erschlossen? (Katalog, Systematik, Datenbank, Erschließungsgrad …)

Wer betreut Leihanfragen und Leihverkehr? (Leihgaben, Leihnahmen …)

Wird Beratungs- und Betreuungstätigkeit angeboten? (für Laien / Hobbyforscher, Sammler, andere Einrichtungen …)

Gesonderte Konzepte: Dokumentationsplan / -richtlinie, Forschungskonzept

8. Ausstellen und Vermitteln

Museen werden immer stärker als außerschulische Lernorte, Orte der Erwachsenenbildung oder Treffpunkte für Generationen übergreifendes Lernen wahrgenommen und genutzt. Als Ort lebenslangen Lernens hat das Museum einen gesellschaftlichen Bildungsauftrag. Dieser kann nur erfolgreich erfüllt werden, wenn die Vermittlungsinhalte allgemein verständlich und ansprechend präsentiert werden und sich den Besuchern die zentralen Fragestellungen des Museums erschließen. Eine Analyse des Ist-Zustandes bietet zudem die Chance darüber nachzudenken, ob zielgruppenorientierte museumspädagogische Angebote ausreichen, neu konzipiert oder zusätzliche Angebote entwickelt werden müssen. Mithilfe der nachfolgenden Checkliste werden grundlegende Daten und Eigenschaften zum aktuellen Stand der Dauer- und Wechselausstellungen erhoben. Sie kann keinesfalls als Grundlage zur Erstellung von Feinkonzeptionen für Dauer und Wechselausstellungen 4 dienen.

Checkliste 8: Ausstellen und Vermitteln

Dauerausstellung

Wann wurde die Dauerausstellung eingerichtet? (insgesamt oder für Teilbereiche)

Gibt es ein Informations- und Leitsystem? (visuell, verbal, mehrsprachig)

Gibt es einen Titel, ein Motto bzw. Themen oder zentrale Fragestellungen innerhalb der Dauerausstellung, eine Gliederung bzw. Struktur der Präsentation?

Sind aktuelle Themen in der Dauerausstellung vertreten? Wurde / Wird die Dauerausstellung unter Beteiligung der Bevölkerung entwickelt?

Welcher Vermittlungsansatz wird in der Dauerausstellung verfolgt? (Themen-orientiert, Exponat-orientiert, Verhältnis Themenstellung zu Objektsituation …)

Nach welchen Prinzipien erfolgt die Objektauswahl? (Ästhetik, Seltenheitswert, Authentizität, Einzigartigkeit, Originalität, Erinnerungswert …)

Vermittelt die Dauerausstellung einen repräsentativen Querschnitt der Sammlung?

Gibt es ein durchgängiges Gestaltungskonzept?

Welche Gestaltungsansätze wurden gewählt? (minimalistisch = Exponate sprechen für sich, evokativ = Emotionen werden angesprochen, didaktisch = Lernerfahrung steht im Vordergrund, dramaturgisch = Besucher werden mit einbezogen, episch = Exponat-Erläuterung steht im Vordergrund, lyrisch = assoziative Themenauswahl)

Welche didaktischen Erschließungshilfen werden eingesetzt? (Texte, Illustrationen, Modelle, „Hands-on-Objekte“, AV-Medien, Inszenierungen, Interaktive Medien …)

Ist das Prinzip der Barriere-Freiheit im Dauerausstellungsbereich umgesetzt? (mobilitäts-, seh- und höreingeschränkte Besucher, Besucher mit Leseschwäche)

In welcher Weise werden pädagogische Kräfte bei der Konzeption der Dauerausstellung mit einbezogen?

In welchem zeitlichen Rhythmus finden oder fanden Erneuerungen statt?

Wechselausstellungen

In welchem Bezug stehen Wechselausstellungen zur Dauerausstellung, zur Sammlung des Museums oder zu neuen Forschungsergebnissen?

Finden sich Themen der jüngsten Vergangenheit in den Präsentationen widergespiegelt?

Werden Ausstellungen auch unter Beteiligung der Bevölkerung entwickelt?

Ist das Museum in einen Ausstellungsverbund eingebunden? (Kooperation mit einzelnen Museen, spartenbezogen, regional und / oder international, Wanderausstellungen …)

Wie viele Wechselausstellungen wurden in den letzten drei Jahren gezeigt?

Wie ist das Verhältnis eigen produzierter zu übernommenen Ausstellungen?

Wer organisiert den ausstellungsbezogenen Leihverkehr? (Museumsmitarbeiter, Honorarkräfte …)

Was bietet das Museum an Begleitprogramm für die jeweiligen Wechselausstellungen an? (Eröffnungsveranstaltungen, Vorträge, museumspädagogische Angebote …)

Gelten für Wechselausstellungen dieselben Öffnungszeiten wie für die Dauerausstellung?

Werden pädagogische Kräfte bei der Konzeption und Realisation der Wechselausstellung mit einbezogen?

Ist das Prinzip der Barriere-Freiheit im Wechselausstellungsbereich umgesetzt?

Veranstaltungen / Angebote

Welche Art von Veranstaltungen bietet das Museum? (Führungen, Gespräche, Vorträge, Lesungen, Konzerte, Tagungen, Aktionstage, „Blick hinter die Kulissen”, Museumsnacht, Exkursionen, Events …)

Gibt es feste museumspädagogische Veranstaltungen zur Sammlung? (personale Vermittlung durch Führungen, Kurse, Projektwochen, (Kinder-) Ferienprogramme, Generationen übergreifende Angebote …)

Gibt es temporäre museumspädagogische Angebote, z. B. zu Wechselausstellungen?

Werden zielgruppenspezifische Vermittlungsangebote entwickelt?

Sind aktuelle Themen in den Vermittlungsangeboten vertreten?

Werden die Veranstaltungen in Abstimmung / Kooperation mit anderen regionalen Kulturanbietern, Tourismus-, Bildungs- oder sozialen Einrichtungen etc. geplant?

Gesonderte Konzepte: Gestaltungskonzept, Vermittlungskonzept

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TEIL B: Wege zum Soll-Zustand: Zielfindung und Handlungsplan

Der Prozess der Zielfindung und die Herausarbeitung der Handlungsfelder sind zwei wichtige Bausteine eines ersten Maßnahmenkatalogs zum Erreichen des Soll- Zustands.

9. Zielfindung

Der Zielfindungsprozess baut auf der Analyse des Ist-Zustandes im Museumskonzept auf. Sind alle relevanten Daten zu einzelnen Fragestellungen ermittelt, werden im nächsten Schritt die Stärken und Schwächen in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen herausgearbeitet und gewichtet. Es ist angeraten, innerhalb dieser Auswertung genau zu kennzeichnen, wo dringender Handlungsbedarf besteht und ernsthafte Probleme vorliegen. Die Ziele können von Museum zu Museum unterschiedlich sein und sich je nach Bereich ergänzen, überschneiden oder teilweise ausschließen. Für jedes Arbeitsfeld muss genau benannt werden, warum welche Prioritäten gesetzt werden. Aus einer komplexen Betrachtung aller relevanten Entwicklungsziele resultiert eine Prioritätenliste.

Checkliste 9: Zielfindung

Formulieren Sie für jedes einzelne Arbeitsfeld des Museums ein Ziel und oder legen Sie Teilziele fest, z. B. Ist eine Änderung der inhaltlichen Ausrichtung des Museums beabsichtigt?

Soll dem Museum ein neues Image gegeben werden? (Öffentlichkeit und / oder Erscheinungsbild …)

Ist eine Namensänderung des Museums beabsichtigt? Soll das Museum eine neue Funktion übernehmen?

Wird die Neupositionierung des Museums innerhalb der Museums-, Bildungsund Freizeitlandschaft angestrebt?

Sollen neue Zielgruppen für das Museum erschlossen werden?

Ist eine Standortveränderung des Museums geplant?

Wird eine Rechtsformänderung / Reorganisation angestrebt?

Steht eine personelle Umstrukturierung an?

Soll die Finanzstruktur geändert werden, und wenn ja, wie?

Welches sind die für die Zukunft des Museums vorrangigen Ziele? (Reihenfolge festlegen!)

10. Handlungsplan / Bestimmung von Handlungsfeldern

Für jedes Aufgabenfeld sind entsprechende Teilziele, die kurz- oder mittelfristig bevorzugt umgesetzt werden sollen, zu formulieren. Berücksichtigt werden muss, welcher personelle und finanzielle Bedarf erforderlich ist. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang, den zeitlichen Rahmen für jede Maßnahme klar zu definieren. Nur so ist die Möglichkeit gegeben, den Umsetzungsgrad oder die Erfüllung einzelner Teilziele zu überprüfen und ggf. zu modifizieren.

Checkliste 10: Handlungsplan / Bestimmung von Handlungsfeldern

Welches sind die Stärken des Museums?

Welche Chancen bieten sich für das Museum, ausgehend von seinen Stärken?

Welche Schwächen hat das Museum? Auch Schwächen können Chancen sein!

In welchen Bereichen bestehen ernsthafte Probleme und wo liegt dringender Handlungsbedarf?

In welcher Reihenfolge sollen die notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden?

Welche personellen, finanziellen und zeitlichen Ressourcen sind für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen erforderlich?

In welchen Zeitabständen soll die Museumskonzeption aktualisiert werden?

Weblinks

Leitfaden zur Erstellung eines Museumskonzeptes des Deutschen Museumsbundes (http://www.museumsbund.de).

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