FWM Lok 45

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Fahrzeugdaten

Lok 45; Gesamtansicht


Traktionart Diesellok mechanische Kraftübertragung
Hersteller SA Motors MOËS Waremme, Belgien
Typ BL
Fabriknummer noch unbekannt
Baujahr: etwa 1940
Achsformel, Bauart B-dm
Motor Deutz F2L 912 26,5 PS bei 2300 U/min
Motornummer 4 664 534
Getriebe Moës, 2-Gang-Wende mit Konuskupplung
Geschwindigkeit 3,5 und 7 km/h
Gewicht 2,5 t
Länge 2155 mm
Breite 1210 mm
Höhe über SO 1920 mm
Bremse Wurfhebel (gewichtsbelastet) auf eine Achse
Zugeinrichtung Gitter-Puffer zentral
Zugeinrichtung Block-Schlitzkupplung BLS
Höhe OK-Kupplung über SO 385 mm

Geschichte des Fahrzeugs

Die Historie der Lok 45 können wir momentan leider nicht lückenlos nachvollziehen. Wesentliche Angaben, wie Baujahr oder Fabriknummer sind unbekannt. Anfragen bei Hersteller und uns bekannten Vorbesitzern haben leider keinen Erfolg gehabt. Jegliche Hinweise in dieser Richtung sind uns herzlich willkommen!

Irgendwann zwischen 1937 und 1946 ist die Lok bei der belgischen Maschinenfabrik Moës in Waremme gebaut worden.

Der erste Einsatzort der Maschine war eine der Tongruben entlang dem Fluss Rupel, südlich von Antwerpen. Bereits hier wurde der originale Moës Motor gegen einen luftgekühlten Deutz Zweizylinder ausgetauscht. Nach der Schließung der Ziegeleien in den 1960er Jahren kaufte die Firma Emiel Frateur Spoorwegmaterieel in Boom das arbeitslos gewordene Feldbahnmaterial in großem Stil auf. Darunter war auch unsere Moës. Frateur baute sie zur Pseudo-Dampflok mit vorgebautem "Kessel" und vorderem Laufdrehgestell um. In diesem Zustand fuhr sie im belgischen Freizeitpark "Bobbejanland" etwa von 1970 bis 1979. In den Prospekten des Freizeitparks ist sie in diesem Zeitraum zu sehen, der sich wohl mit dem Einsatz der Lok im Bobbejaanland deckt.

Der Verbleib der Maschine nach ihrer Zeit im Bobbejaanland ist momentan nicht bekannt.

1992 kam sie zum "Stoomcentrum Maldegem", ebenfalls in Belgien. Vermutlich wurde dort der vorgesetzte "Kessel" samt Laufdrehgestell entfernt, die Lok erhielt wieder einen originalen vorderen Gitter-Puffer.

Im Januar 1994 wurde sie von privat erworben und gelangte im April desselben Jahres über eine Zwischenstation in Hagen zum "Rheinischen Industriebahnmuseum Köln-Nippes". Dort ging sie 2001 in Vereinsbesitz über, bis sie am 20. August 2011 erneut von privat erworben wurde. Sechs Tage später wechselte die Lok in den Bestand des Feldbahnmuseums Oekoven.

Hier befindet sie sich derzeit in Aufarbeitung.

Technik des Fahrzeugs

Ursprünglich verwendete Moës eigene Einzylinder Motoren mit Wasserumlaufkühlung. Diese Maschinen erkennt man an den trapezförmigen Motorvorbauten. Nachdem viele Betriebe nach dem Krieg in Eigenregie Deutz-Motoren eingebaut hatten, bestückte auch Moës selbst die BL mit luftgekühlten Zweizylinder-Deutz-Motoren, erkennbar an den höheren, rechteckigen Vorbauten.

Wahrscheinlich noch bei der Ziegelei erhielt Lok 45 einen solchen Motor im Austausch. Er treibt über ein Riemen-Vorgelege das 2-Gang-Wendegetriebe an, welches das Drehmoment per Rollenkette auf die vordere Achse überträgt. Beide Achsen sind mit einer Kuppelkette verbunden.

Das Getriebe ist ein Zweigang-Wendegetriebe, welches per ineinandergreifender Konusse ein kupplungsfreies Schalten ermöglicht. Geschaltet wird per Handrad.

Die Lok verfügt über eine Vierklotz-Wurfhebelbremse, welche auf die vordere Achse wirkt.

Zustand im FWM und Verwendung

Als Lok 45 im Museum ankam, besaß sie noch die Aufbauten aus dem Freizeitpark, was ihre Verwendung nach dem Feldbahn-Einsatz dokumentierte. Der Rest der Lok befindet sich noch im Originalzustand. Nach Getriebeöl-Wechsel und Nachspannen der Bremse war sie für kurze Zeit eingeschränkt betriebsbereit.

2018 wurde mit der Aufarbeitung von Lok 45 begonnen:

- Das Parkbahngehäuse wurde entfernt. Im Bau befindet sich eine Motorhaube, die der ursprünglichen Form entspricht.

- Neu angefertigt wurden auch die nicht mehr vorhandenen Sandkästen.

- Der Motor wurde ausgebaut und gewartet.

- Die Mororhalterung musste im Hinblick auf die deutlich kompaktere Haube neu konstruiert werden.

So, wie Lok 45 am ersten Einsatzort gegen Ende ihrer dortigen Dienstzeit aussah, soll sie Ende 2020 wieder in Betrieb gehen.

Bilder

Der Loktyp MOËS BL

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