FWM Lok 29

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* Klemmstellen an Puffern und Kupplungen
* Klemmstellen an Puffern und Kupplungen
* Scharfe Kanten bei offen stehenden Motorraumklappen
* Scharfe Kanten bei offen stehenden Motorraumklappen
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* Beim Auf- und Absteigen Gefährdung durch Treib- und Kuppelstangen
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* Beim Auf- und Absteigen während der Fahrt Gefährdung durch drehende Treib- und Kuppelstangen
==== Bedienungsfehler, die zu Schäden führen ====
==== Bedienungsfehler, die zu Schäden führen ====

Version vom 18:01, 7. Jun. 2015

Lok 29; Gesamtansicht
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Inhaltsverzeichnis

Fahrzeugdaten Diesellok

Hersteller: Gmeinder
Fabriknummer: 4229
Baujahr: 1946
Achsformel, Bauart: C-dm
Motor: Deutz A6 M 517 130 PS
Motorleistung: 130 (97) PS (kW)
Getriebe: Voith L22 (Wandlergetriebe)
Geschwindigkeit: 20 km/h
Gewicht: 16,5 t
Länge: 5325 mm
Breite: 1650 mm
Höhe über SO: 2650 mm
Gesamtradstand: 1800 mm
Zugkraft: 54 (5,5) kN (t)
Bremse: Spindelhandbremse
Zugeinrichtung: Federpuffer, Bolzen im Kupplungsmaul

Geschichte des Fahrzeugs

Sie ist die größte, stärkste und schwerste Diesellok in unserem Museumsbestand. Ursprünglich wurde dieser Loktyp für die Heeresfeldbahn in den 30er Jahren entwickelt und im zweiten Weltkrieg in das Kriegsbauprogramm als Kriegsmotorlok 3 (KML 3) aufgenommen. Sie wird in der zeitgenössischen Literatur auch als „Vorbaulok“ bezeichnet. In den Jahren 1937 bis 1943 wurden 341 Maschinen gebaut. Unser Exemplar stammt aus der Nachkriegsproduktion, vermutlich wurde sie aus noch vorhandenen Teilen zusammengebaut.

Die Lok wurde am 4. Juli 1946 über den Lokhändler Karl Schmidt in Holzwickede an die „Baufirma Friedrich Wassermann“ nach Köln-Braunsfeld verkauft. Zu einem unbekannten Zeitpunkt gelangte die Lok in das Emsland nach Gross-Hesepe zum Torfwerk der „Klasmann Werke GmbH“, welche sie bis 1981 einsetzte. Die Lok lief dort unter der Loknummer 29 mit einer Spurweite von 900 mm. Wegen eines Motorschadfens stellte Klasmann die Lok im Jahre 1980 ab.

Am 21.11.1981 erwarb ein Privatmann die Lok. Noch bei der Klasmann-Werken wurde der originale Kaelble-Motor gegen den Deutz-Motor der Klasmann-Lok Nummer 30 getauscht; diese war zuvor ausgebrannt. Danach wurde die Lok im DB-Ausbesserungswerk Hamburg-Harburg von 900mm auf 600mm umgespurt. Die Lok wurde dann ab Ostern 1984 im "Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseum" in Deinste eingesetzt.

Entweder in Deinste, oder schon beim Vorbesitzer wurden Modernisierungen vorgenommen:

  • Motorraum-Bleche mit Scharnieren und Gasdruckfedern ausgerüstet (vorher waren es Einhängebleche)
  • Einbau einer elektrischen Kühlwasserwarmhaltung (Heizwendel, Thermosyphonumlauf).
  • Einbau einer Führerstandsheizung (Webasto).
  • Einbau von Schaltern, Anzeigen und Leuchten aus MB-Lkw.
  • Einbau eines zweiten Bedientableaus im Führerstand.
  • Festschweißen der Führerstandsfenster (waren vorher um die mittige Hochachse drehbar.)

Im Jahre 2000 wurde sie zum Verkauf inseriert. Seit 13. November 2000 gehört sie zum Museumsbestand des Feldbahnmuseums Oekoven.

Die Lok ist betriebsbereit. Wegen Problemen mit der Kühlanlage wurde 2014 die Kühlerjalosie ausgebaut. Nach einer Neukonstruktion der Lamellenbetätigung wird diese dann wieder eingebaut werden. Wegen eines Schdens am Lüfterventilator musste 2010 ein anderer Ventilator eingebaut werden. Ein Originalteil (z.B. aus Köf) wird noch gesucht!

Technik des Fahrzeugs

Warnhinweise

Gefährdung für den Bediener

  • Drehende Teile im Maschinenraum
  • Klemmstellen an Puffern und Kupplungen
  • Scharfe Kanten bei offen stehenden Motorraumklappen
  • Beim Auf- und Absteigen während der Fahrt Gefährdung durch drehende Treib- und Kuppelstangen

Bedienungsfehler, die zu Schäden führen

  • Die Wendeschaltung darf nur bei Lokstillstand betätigt werden.
  • Nach Betätigung der Wendeschaltung darf die Motordrehzahl erst erhöht werden, wenn der Bediener erkannt hat, dass der Wandler gefüllt ist, und Drehmoment auf die Radsätze übertragen wurde. (Aufgrund der Federumstellvorrichtung last sich der Wendeschalthebel auch bei Zahn-vor-Zahn-Stellung in die Endstellung bringen.)
  • Die Wendeschaltung darf nur bei Motorstillstand von Mitte in eine Fahrtrichtung verlegt werden. Muss der Motor dazu abgestellt werden, ist die Nachlaufzeit des Getriebes abzuwarten (ca. 2 Minuten.)
  • Die Handbremse soll während der Fahrt vollständig gelöst sein. Bei Bremsvorgängen Anlegezeit durch toten Spindelweg berücksichtigen!
  • Die Fahrt mit offenen Motorraumklappen ist streng verboten! Beim Öffnen der Klappen Gefährdung von Fahrten im Nachbargleis beachten.

Inbetriebnahme

Arbeitsschritte

Prüfung Fahrwerk, Rahmen und Maschinenraum Sichtprüfung
Handbremse angezogen? Funktionsprüfung Handbremse
Getriebesperre AUS? Sichtprüfung Schalthebel Getriebesperre
Kühlwasserstand Sichtprüfung Kühlerdeckel
Motorölstand Sichtprüfung Peilstab
Getriebeölstand Sichtprüfung Peilstab
Sandvorrat Sichtprüfung Sandkastenklappe
Kraftstoffvorrat Sichtprüfung Schauglas im Führerstand
Kipphebelschmierung vorschmieren (nach Standzeit länger 2h) unter Ventildeckel
Motor vorglühen 1 Minute Anlassschalter
Start vorbereiten Fahrschalter auf 1/3 Motorfüllung (=Fahren)
Motor starten Anlasschalter

Fahren

###noch zu bearbeiten!###

Schleppen, Abschleppen

  • Motor ausschalten
  • Richtungshebel in Mittelstellung verriegeln
  • Lok an Schleppfahrzeug ankuppeln
  • Bremse vollständig lösen
Bei kurzen Schleppfahrten (bis 100m) kann die Wendesschaltung in einer Fahrtrichtung verbleiben.

Außerbetriebnahme

###noch zu bearbeiten!###

Betriebsstoffe

Motoröl HD 30
Wandlergetriebeöl ..
Nachschaltgetriebeöl ..
Motorkühlwasser ..
Sand Lok-Bremssand
Stangenlager Fett
Radsatzlager ..
Wasserpumpe Fett
Kipphebelschmierung HD 30
Bremsgestänge HD 30; Fett


Aktueller Zustand und Verwendung

Zustand 2E

Erläuterung: Kategorien: Zustand von Feldbahnfahrzeugen

Technischer Zustand

2: betriebsfähig mit kleinen technischen Mängeln

  • Durch einen Schaden am Lüfterrad mußte ein nicht perfekt passendes Ersatzteil eingebaut werden
  • Die Jalusiebetätigung ist defekt, und muß neu gebaut werden.
  • Leichte Undichtigkeiten am Getriebe.

Restaurierung

E: Neuanstrich, wie in Betrieben üblich

  • Umbauten im Führerraum und an den Motorraumklappen und am Kühler haben das Erscheinungsbild in Details verändert.
  • Führerstands-Frontfenster lassen sich nicht mehr öffnen.
  • Moderne Zugaben aus der MB-Lkw-Technik; Führerstandheizung, elektrische Motorkühlwasser-Warmhaltung
  • Die Lok wurde schwarz-rot überlackiert.

Verwendung

Lok 29 wird in erster Linie vor Kleinbahnzügen an Betriebstagen eingesetzt.

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