AKS - Geschichte des Rommerskirchener Lehrstellwerks

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Lehrstellwerksanlage, die Vorgeschichte

Unser Lehrstellwerk ist in den frühen 1970ger Jahren errichtet worden. Die Teile zum Bau stammen aus Stellwerken an die Strecke Troisdorf-Siegen, die durch die Errichtung von Drucktastenstellwerken außer Betrieb genommen wurden. Sehr wahrscheinlich wurden die Gleisanlagen der Ursprungsbahnhöfe nicht für das Lehrstellwerk übernommen, sondern das Lehrstellwerk nach den "Grundsätzen für die Errichtung von Lehrstellwerksanlagen" neu entworfen. Das Lehrstellwerk wurde dann auf dem Dachboden eines Verwaltungsgebäudes des Bahnbetriebswerks Köln=Deutzerfeld aufgebaut, und dort für die Ausbildung von Lokführern und Fahrdienstleitern benutzt.

Durch die Bahnreform kam es nach 1990 zu einer Zuscheidung von Gebäuden zu den verschiedenen neu geschaffenen Geschäftsbereichen. Zuständig für das Lehrstellwerk wurde DB-Bildung, während Gebäudeeigentümer DB-Traktion & Werke wurde. DB-Bildung war an einer Anmietung der Räume des Stellwerks nicht interessiert. Dies bedeutete das Ende für diese Anlage, da DB-Traktion & Werke die umgehende Räumung des Gebäudeteils verlangte.

Da der Abbau der Anlage sehr schwierig war, und damit auch teuer zu werden drohte, war DB-Bildung gerne bereit, das Lehrstellwerk an zwei Mitarbeiter von DB Traktion und Werke zu verschenken, wenn diese den Abbau mit eigenen Kräften "kostenneutral" vornehmen würden. Der Abbau wurde dann mit Hilfe von Mitgliedern der Ortsgruppe Krefeld des Bahnsozialwerks (BSW), und Auszubildenden der DB-Signalwerkstatt in Wuppertal vorgenommen. Dabei mußte die Anlage vollständig zerlegt werden, da alle Teile aus dem dritten Obergeschoß über eine hölzerne Wendeltreppe nach unten getragen werden mußten. Dort wurden die Teile in Dienstgüterwagen der DB verladen, nach Krefeld gefahren, und dort nochmals in einen ehemaligen Expressgutwagen (MDyg) der BSW-Gruppe umgeladen.

Zusammen mit dem Unterrichtswagen der BSW-Gruppe Krefeld sollte das Lehrstellwerk auf Bahnhofsfesten der DB ausgestellt werden. Am Standort in Krefeld sollten Besichtigungen durch Schulklassen oder andere Interessenten ermöglicht werden.

Um das Stellwerk im Wagen einzubauen zu können wurden stählerne Tragrahmen gebaut, die die Hebelbänke und Stelltische aufnahmen. Für die Wandtafeln wurde eine Rahmenkonstruktion gefertigt, und am Fachwerk des Wagens befestigt.

Durch den Verkauf des ehemaligen Bahnbetriebswerks Krefeld durch DB-Immobilien an die "Emscher-Park-Eisenbahn" verlor die BSW-Gruppe ihren Standort. Die neuen Eigentümer des Bw´s hatten kein Interesse an der Anlage, und waren nicht kooperativ. Alle laufenden Arbeiten kamen dadurch zum Erliegen.

Die BSW-Gruppe hatte durch den Verkauf des Bahnbetriebswerks Krefeld erhebliche Probleme bei der Unterbringung ihrer Fahrzeuge. Die BSW-Gruppe verfügte neben dem Lehrstellwerkswagen über einige Lokomotiven, einige Reisezugwagen und Güterwagen zur Lagerung von Ersatzteilen. In Folge dieser Ereignisse wurde der Lehrstellwerkswagen aus dem BSW herausgelöst, und sollte von einer eigenständigen Gruppe betreut werden. Angestrebt wurde von dieser Gruppe ein Verbleib des Wagens in Krefeld und der Betrieb des Wagens unter dem Dach des Bahnsozialwerks (BSW). Ersatzweise hätte auch ein eigener Verein gegründet werden können.

All dies kam nicht zustande. Die EPEG-Museumsbahn als neuer Eigentümer des Bahnbetriebswerks Krefeld war nicht daran interessiert, den Wagen wieder in Krefeld aufzunehmen, die BSW-Gruppe war seitens des BSW-Bezirksvorstandes Köln zwischenzeitlich aufgelöst worden. Die Betreuer des Stellwerks suchten daher einen neuen Standort, und kamen zu dem Schluß, daß es günstiger sei, das Stellwerk in einem festen Gebäude aufzubauen, um die Instandhaltungskosten für den Wagen zu vermeiden. Daraufhin wurde das Lehrstellwerk aus dem Wagen wieder ausgebaut, in einem 40 Fuß Container eingelagert.

Das Feldbahnmuseum Oekoven war bereit, das Grundstück für den Bau einer festen Halle für das Stellwerk zu Verfügung zu stellen. Daraufhin wurde der Container nach Oekoven transportiert, und mit den Planungen zum Bau dieser Halle begonnen.

Bau einer Ausstellungshalle für das Stellwerk

In der Halle soll neben der Stellwerksanlage auch das übrige Inventar der Gruppe Platz finden. Die Lehrstellwerksanlage selbst besteht aus zwei mechanischen Stellwerken, zwei elektromechanischen Stellwerken mit Felderblock und den Blockendstellen zum Abschluß der "ins Nichts" verlaufenden angenzenden Strecken. Daneben sollen Signalteile, Bahnhofsschilder von stillgelegten Strecken im Rheinland und Fernmeldeanlagen Platz in dieser Halle finden. Für spätere thematische Erweiterungen sollte auch noch ausreichend Platz zur Verfügung stehen. Nach den Rückschlägen der Vergangenheit soll nun die verlorene Zeit aufgeholt, und die Baumaßnahme schnellstmöglich abgeschlossen werden. Die Finanzierung des Baus war recht bald gesichert: Zum einen durch Mittel, die bereits vorher von der Freizeitgruppe auf Bahnhofsfesten erwirtschaftet worden waren, andererseits durch Spenden und eine Beteiligung des Feldbahnmuseums.

Auch wurden bereits von Privatpersonen und Firmen weitere Ausstellungsstücke in Aussicht gestellt. Der Schwerpunkt der Ausstellung soll in Technik und Funktion von Komponenten der "alten" Eisenbahn liegen. So ist es denkbar, z.B. einen Führerstand einer DB Lokomotive, eine Wagenbremseinrichtung oder das Funktionsmodell einer Indusianlage später in dieser Halle auszustellen. Weiterhin soll ein Ausstellungsbereich zur Eisenbahn im Rheinland entstehen.

Die Halle soll weiterhin als Versammlungs- und Vortragsraum dienen. In dieser Funktion wird sie vom Feldbahnmuseum mitgenutzt werden, da dort ein entsprechender Raum nicht zur Verfügung steht. Die Halle hat eine Grundfläche von 21 x 4,5 Meter.

Thematisch soll dieser Ausstellungsbereich von der Feldbahn abgegrenzt bleiben, es ist nicht geplant, z.B. mittels der Stellwerke Weichen der Feldbahn zu stellen. Der Projektname (Arbeitstitel) ist STELLWERK. Da wird aber noch nach einer besseren Namensgebung gesucht.

Wirtschaftlich und organisatorisch wird dieses Projekt unter dem Dach des Vereins "Feldbahnmuseum Oekoven e.V." betrieben. Eine eigene Organisation, Verein, etc. wird nicht mehr angestrebt. Das Feldbahnmuseum hat eine eigene Kostenstelle für dieses Projekt eingerichtet.

Bauablauf

Im Jahre 2005 wurde mit dem Bau der Halle begonnen. Die Baugenehmigung wurde beantragt, ein Brandschutzkonzept erstellt. Die elektrischen Versorgungsleitungen wurden verlegt. Ein Wasseranschluß ist nicht vorgesehen. Es können die Sozialräume des Feldbahnmuseums mitbenutzt werden. Der spätere Zugang für Besucher erfolgt durch den Haupteingang des Feldbahnmuseums. Im Jahr 2006 wurde der Rohbau in Holz-Rahmenbauweise errichtet. Danach wurde das Inventar aus dem Container in die Halle umgelagert, und mit dem Aufbau des Stellwerks begonnen. Die Wärmedämmung von Dach und Wänden und der Einbau einer Heizung ist vorgesehen. Inzwischen (2014) wurde auch die Heizung fertiggestellt. Die Bauabnahme durch das zuständige Bauamt erfolgte dann 2015.

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