Klinkerwerk Hochdahl

Aus GILLBACHBAHN

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Hanna Eggerath hatte in ihrem Bericht (12.9.2019) mal einiges zusammengefasst. Es ist aber unklar, ob die FWM-Lok 22 aus diesem Betrieb stammt. Auch nicht, wo der dargestellte Betrieb gelegen war. Und ob es eine Beziehung es zur heutigen Straße "Ziegeleiweg" und zum dort ansässigen Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath-Hochdahl e.V. bleibt unklar.

Die Ziegelei in Hochdahl

Zwischen 1860 und 1867 gründete Johann Christoph zusammen mit seinen Söhnen Josef (* 1837), Johann (* 1842) und Franz (*1843) die Ziegelei Hochdahl. Sie stand bis 1972 auf dem Köllschen Feld.

Hier stachen Lehmstecher den (mit Schiefer leicht durchsetzten) Lehm, füllten ihn in Loren und ließen die Loren durch Pferde zum Mischer ziehen. Am Mischer standen zwei Lehmarbeiter, die mit Schaufeln Lehm und Schiefer zerkleinerten und in den Mischer füllten. Der wurde von Hand gedreht. Wenn die Masse homogen war, wurde sie auf ein großes Brett aufgebracht, mit einem weiteren Brett glattgestrichen und auf Größe geschnitten. Zum Trocknen stellte man die Rohsteine in Schuppen auf Regale. Sie trockneten an der Luft. Später wurden sie gebrannt. Diese Ziegelsteine, die als Hintermauersteine eingesetzt wurden, hatten wegen ihrer besonders guten Festigkeit einen guten Absatz. Johann Christoph starb 1881 74-jährig auf Gut Clef. 1877 übernahm Johann (August) Kemperdick die Leitung der Ziegelei .

1874 bekam Trills eine eigene katholische Kirche. Das Grundstück an der Straße Trills stiftete August Kemperdick. Am 11. Oktober wurde der Grundstein für die Kirche gelegt. Die Ziegel für den Bau lieferte die Ziegelei Kemperdick.

Es lohnt sich, die Ziegelsteine an der Außenwand der Kirche genau zu betrachten. Man erkennt die Abdrücke von Händen und einzelnen Fingern. Diese Abdrücke erhielten die noch heißen und weichen Ziegel, als sie auf das Band gelegt wurden. In die Vertiefungen passen nur kleine Frauen- und Kinderhände.

Um 1880 erfolgte die Modernisierung der Ziegelei. Dazu wurde die „Ziegelei Kemperdick“ umgewandelt in die „Hochdahler Ringofen Ziegelei, Hochdahl, Aktiengesellschaft“. Ein Dampflokomobil trieb jetzt die Mischmaschine an. Die fertig gemischte Masse aus Lehm, Schiefer und etwas Wasser wurde in die Strangpresse gedrückt, geformt und auf die Normalgröße von 24 x 11, 5 x 9,1 cm geschnitten. Dann wurden die Lehmsteine über Bänder zu den Trockenschuppen (die an den Eisenbahngeleisen standen) geleitet, aufgestellt und an der Luft getrocknet. Der kontinuierlich arbeitende Ringofen (mit 6-8 Kammern oder Schächten) stand nahe bei den Trockenschuppen. Wenn eine Kammer voll befüllt war, wurde sie zugemauert und die Steine konnten gebrannt werden. Es war auch möglich, alle Kammern auf einmal zu befüllen und in einem Zuge abzubrennen. Das Verwaltungsgebäude (mit Wohnung für den Maschinisten, Franz Böck , der das Dampflokomobil warten musste) stand ungefähr gegenüber dem alten Lokschuppen der Eisenbahn. Die Produktion der Ziegelsteine war abhängig von der Witterung. Daher kamen die 10 bis 20 Lehmarbeiter auch erst im Frühjahr aus ihren Heimatorten nach Hochdahl und mussten im Herbst wieder zurückgehen. Im Verwaltungsgebäude (Hochdahl 1) wohnten auch der Bahnarbeiter Edmund Vollmer und seine Frau. Hier fanden die Lehmarbeiter eine Herberge. Frau Vollmer sorgte für die Männer, kochte für sie und wusch ihre Wäsche. In der „Werksküche“ kochte Frieda Krug für die Wanderarbeiter.

Für die Lehmgewinnung bestand von 1882 an ein Vertrag zwischen Clef und Stahlenhaus. Lehm wurde zwei Jahre lang von Clef und zwei Jahre lang von Stahlenhaus entnommen. Dafür bekam Stahlenhaus pro 1.000 Steine 0,60 Mark und für je 1 Morgen ausgebeuteten Landes 45,00 Mark Pacht. Um 1900 wurden etwa 14 Millionen Steine jährlich gebrannt.

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